
Käthe Baumann
"Wie ein dämonisches,
feuerspeiendes Gespenst flog der Güterzug an der Station vorbei. Ein
Quietschen und Aechzen, als sich die Wagen in die neue Kurve legten,
und der Spuk war verschwunden. Alles war wieder Ruhe und
erwartungsvolles Schweigen. Und dann erhob sich vom Nebengeleise der
schwarze Schatten eines Mannes, erklomm den Bahnsteig und pirschte
sich vorsichtig bis an die Tür des Stationsgebäudes heran."
Carl Schubert alias "Der Fuchs" gilt als einer der gerissensten
Gentleman-Verbrecher des Landes und geleitet uns als
Identifikationsfigur durch den Text. Es ist die originelle Variante
des ursprünglichen Detektivromans, in dem die Ermittler in den
Hintergrund treten und das Feld einer Person überlassen, die zwischen
den Fronten von Polizei und organisiertem Verbrechen steht.
Justus Imfeld
Die Rückkehr des Herrn de
Mourbach (1953, Biel und Umgebung) Justus Imfeld «Die Rückkehr des
Herrn de Mourbach» ist eine Entdeckung. Anfang der 50er-Jahre
geschrieben ? also zeitgleich mit den Kriminalromanen von Friedrich
Dürrenmatt ? atmet der Text den Zeitgeist. Ein Landarztkrimi,
verfasst von einem weithin bekannten Stadtarzt. Liebevoll und nah bei
den Menschen ermittelt Balthasar Gerber in der Gegend um Biel
Gustav Renker
Der Roman «Schicksal am Piz
Orsalia» spielt gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Tessin, im
Walserdorf Bosco Gurin. Dort verrichten zwei Bündner Grenzwächter
ihren Dienst. Im Laufe des Kriegs werden aus Schmugglern Fluchthelfer.
Als die SS im Val d?Ossola auf jüdische Flüchtlinge schiesst,
müssen die Menschen Stellung beziehen. Die Fragen nach Krieg, Flucht
und dem Schicksal des Einzelnen in schweren Zeiten werden für die
Schweiz in dringlicher Art gestellt. Sie sind heute wieder gültig und
geben diesem Roman von Gustav Renker eine bedrückende
Aktualität.