Peter Hutmacher 18.02.1942 - 29.08.2008
Peter Hutmacher, Autor im Verlag Einfach Lesen, geboren 1942 ist am 29.08.08 nach langer Krankheit gestorben.
Im Mai 2005 erschien sein erstes Buch "Vollgas und Gegenwind" im Verlag Einfach Lesen Bern. Sein Erstlingswerk mit Geschichten aus dem Motorradfahrerleben fand grosse Beachtung weit über die Landesgrenzen hinaus.
Motiviert von einem grossen Fankreis war Schreiben für ihn Freude und auch Therapie zugleich. Peter Hutmacher schrieb in einem einfachen, humorvollen Stil. Im November 2006 durften wir noch die Buchpremiere zu seinem zweiten Buch "Bern - Bosporus 1963" feiern. Im Bewusstsein, dass die Krankheit wieder zurück gekehrt war, liess er sich aber nicht unterkriegen und schrieb weiter Kurzgeschichten. Kein lautes Lachen, sondern ein leises Schmunzeln war beim Lesen seiner Bücher voller Leben mit dabei.
Aufgewachsen, in einer Zeit in der man auf den Gassen noch mit Murmeln spielen, und in den Bäckereien für zehn Rappen eine Tüte zerbrochene Güetzi kaufen konnte. Zuckerbrosmen nannte man diese in rosaroten Säcken abgefüllten Köstlichkeiten, die genau so gut schmeckten, wie die teuren Stückli in den Schaufenstern der Confiserien.
Wenn im Bremgartenwald die Rundstreckenrennen für Autos und Motorräder stattfanden, hiessen die Velos plötzlich Norton oder Gilera. Der Lärm der Kartonstreifen, die man seitwärts in die Speichen drückten, tönte in den Ohren wie die echten Rennmaschinen, die vom «Bremer» her bis in die Altstadt zu hören waren. Das Leben war, mit Hilfe der jugendlichen Fantasie, leicht und schön. Autos hatten ihn nie interessiert, dafür entdeckte er bereits in seiner Kindheit die Liebe für Motorräder.
Wenn der kleine Peter am Kornhaus vorbei marschierte, oder rannte, - man spazierte ja als Kind nicht unbedingt, - musste er die rote Indian, die immer dort stand, schnell berühren. Wer immer ihm auch zusah, musste annehmen, dass diese Indian seinem Vater gehören würde. Leider war dem nicht so!
Reife Schönheiten - Peter Hutmacher, Töff-Restaurator und Berner Szene-Figur, ist 66-jährig gestorben. Flachmaler war er und Lebenskünstler und vieles mehr. Seine grosse Liebe galt dem «Alteisen», Töffs von gestern und vorgestern.
- Ganzer Bericht - als PDF zum herunterladen veröffentlicht in der NZZ zum Sonntag 28.09.08 - Willi Wottreng